Ein unvergesslicher Benefiz-Abend; das würde wohl jeder unterschreiben, der am 20. Februar in den wunderschönen Lichtwarksaal gekommen war, um den unterhaltsamen Texten des Journalisten und Schriftstellers Harald Martenstein zu lauschen.

Bevor der jedoch das Wort ergriff, bereiteten die vierzehn jugendlichen Musikerinnen und Musiker des Orchesters Musica Altona dem Publikum ein mitreißendes Willkommen. Das Interkulturelle Musikprojekt, gegründet vor 22 Jahren, ermöglicht es mittlerweile über 200 Kindern und Jugendlichen aus Altona ein Instrument zu erlernen. Mit dem sogenannten „Rollenden Musikkoffer“ wird bereits in Kitas das Interesse der Kinder für Musik geweckt.

Und das konnte man an diesem Abend spüren, die Mädchen und Jungen spielten mit einer derart ansteckenden Begeisterung, dass der Applaus kaum endete.

Derart eingestimmt, lehnte man sich entspannt und erwartungsfroh zurück und freute sich auf die journalistischen Kostproben von Harald Martenstein. Der ZEIT-Kolumnist schreibt seit vielen Jahren immer wieder über sein Heimatland, das er liebt, an dem er aber auch manchmal verzweifelt sowie über menschliche Unzulänglichkeiten, die er in gekonnter Manier aufs Korn nimmt.

So berichtete er dem amüsierten Publikum über die späte Erfüllung seines Traums aus Studentenzeiten – nämlich einem Hochbett. Zunächst beglückt ihn das gute Stück, aber es dauert nicht lange, bis er feststellen muss, das nächtlicher Harndrang verbunden mit einem nicht ungefährlichen Abstieg oder der morgendliche Kaffee, der nunmehr unten abgestellt und nicht mehr ans Bett geliefert wird, seine Lebensqualität erheblich beeinträchtigen…

Während sich das Publikum noch die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischt, erobert das Orchester, am Klavier begleitet von ihrem enthusiastischen Ensemble-Leiter Gino Romero Ramirez, wieder die Bühne und begeistert mit Klassik, aber auch „Mama Mia“ von Abba oder Klängen vom „Fluch der Karibik“.

Ein nicht enden wollender Applaus beendet das Programm aber noch nicht den Abend. Im Foyer warten gefüllte Weingläser, wie immer gesponsert vom Weinhaus Gröhl, und so klingt der Abend mit angeregten Gesprächen und viel Lob für das dargebotene Programm aus.